Die Hauptstufe der Freiherr-von-Schütz-Schule
Die Hauptstufe der Freiherr-von-Schütz-Schule umfasst die Jahrgangsstufen 7-10.
Die Schülerinnen und Schüler werden gemäß ihres Leistungsvermögens in die Schulzweige Förderschwerpunkt Lernen, Hauptschule und Realschule eingeteilt und dementsprechend unterrichtet. In allen Schulzweigen liegt der Fokus ab jetzt auf der Berufsvorbereitung und der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen. Die Schülerinnen und Schüler des Förderschwerpunkt Lernen erwerben den Berufsorientierten Abschluss (BO). Die Unterrichtsinhalte im Haupt- und Realschulzweig entsprechen denen der allgemeinen Schulen und die Schülerinnen und Schüler erwerben am Ende ihrer Schulzeit an der FvSS den Haupt- oder Realschulabschluss, der identisch zum hessenweiten zentralen Abschluss der allgemeinen Schulen ist. Aus diesem Grund entspricht auch die unterrichtete Stundentafel der vom Kultusministerium vorgeschriebenen Stundentafel und wird durch zusätzlicher Förderzeiten ergänzt. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler durch hörgeschädigtenspezifische Unterrichtsgestaltung, die Bereitstellung spezieller technischer Hilfsmittel, gebärdensprachlich unterstützten Unterricht oder Unterricht in Deutscher Gebärdensprache je nach Bedarf optimal auf ihrem Weg zum Schulabschluss gefördert und unterstützt.
Die Jahrgangsstufe 7 beinhaltet einen Höhepunkt der Schulzeit: Die Skifreizeit nach Österreich. Hier stehen neben dem Skifahren auch viele andere gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Bereits in Klasse 7 beginnt die Berufsvorbereitung mit der ersten Berufstestung Kompo7. Dies ist ein zertifiziertes Verfahren, das speziell dafür fortgebildete Lehrkräfte unserer Schule durchführen und bei dem insbesondere die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler erhoben werden. Im Anschluss daran erhalten sowohl die Schülerinnen und Schüler, die Eltern als auch die Lehrkräfte eine Rückmeldung, welche Kompetenzen bis zum Schulabschluss gefördert werden sollten. Im Arbeitslehreunterricht werden weitere Berufsfelder praktisch ausprobiert, sodass die Schülerinnen und Schüler langsam an den Bereich Berufswahl heran geführt werden. Am Ende des 7. Schuljahres findet eine eintägige Informationsfahrt ins Berufsbildungswerk nach Neuwied statt. Ein näheres Auseinandersetzen mit der Einrichtung erfolgt dann in 8. Schuljahr.
Die Jahrgangsstufe 8 steht im Zeichen der Berufsorientierung. Die Schülerinnen und Schüler fahren im Klassenverband für ein einwöchiges Praktikum in ein Berufsbildungswerk. Es wird außerdem ein weiterer standardisierter Berufstest, der Hamet2, durchgeführt, bei dem die individuellen Stärken in verschiedenen Bereichen herausgefunden werden. Im Arbeitslehreunterricht wird nun neben weiteren praktischen Materialerprobungen das Thema Bewerbungen in den Vordergrund gerückt und die Schülerinnen und Schüler lernen neben dem Verfassen der schriftlichen Bewerbungen auch das Führen von Bewerbungsgesprächen in einem speziell dafür angelegten Bewerbungstraining. Am Ende der 8. Klasse absolvieren die Schülerinnen und Schüler ihr erstes 2-wöchiges Betriebspraktikum in einem frei gewählten Betrieb. Neben der Berufsorientierung rücken auch die Abschlussprüfungen immer näher und zur Vorbereitung darauf durchlaufen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 bereits die Projektprüfung zur Probe, die ein Teil des Berufsorientierten Abschluss (Schulzweig Förderschwerpunkt Lernen) und der Hauptschulabschlussprüfung darstellt. Dabei erarbeiten sie in Kleingruppen ein selbstgewähltes Thema über einen längeren Zeitraum und absolvieren eine Prüfung vor einer Prüfungskommission, die wie in der offiziellen Abschlussprüfung in Kl. 9 aufgebaut und bewertet wird.
In Jahrgangsstufe 9 absolvieren dann alle Schülerinnen und Schüler des Schulzweig Förderschwerpunkt Lernen und Hauptschule im ersten Halbjahr erneut eine Projektprüfung, die in gleichberechtigter Prüfungsteil neben den schriftlichen Prüfungen in den Hauptfächern darstellt. Im Hauptschulzweig folgen dann im zweiten Halbjahr die zentralen hessischen schriftlichen Abschlussprüfungen in Deutsch und Mathematik und freiwillig in Englisch. Die Schülerinnen und Schüler haben hierdurch die Möglichkeit, entweder einen Hauptschulabschluss oder einen qualifizierenden Hauptschulabschluss zu erwerben, wobei der qualifizierende Hauptschulabschluss zum Besuch einer weiterführenden Schule zum Erwerb des Realschulabschlusses berechtigt. Im Schulzweig Förderschwerpunkt Lernen werden schriftliche Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch und Mathematik geschrieben, mit denen der Berufsorientierte Abschluss erworben werden kann. Alle Entlassschülerinnen und -schüler nehmen unabhängig von ihrem Schulzweig an der Berufsberatung der Agentur für Arbeit teil (Rehaberatung), die den Übergang in eine Ausbildung oder ein Berufsbildungswerk unterstützt. Die Berufsorientierung wird außerdem durch ein weiteres zweiwöchiges Betriebspraktikum weiter vorangetrieben. Der Höhepunkt für viele Schülerinnen und Schüler bietet die Abschlussklassenfahrt.
Bei den Realschülerinnen und -schülern sieht das 9. Schuljahr etwas anders aus. Sie verfassen statt einer Projektprüfung eine Hausarbeit zur Probe mit anschließender Präsentationsprüfung. Eine solche Hausarbeit ist Teil des Realschulabschlusses in Klasse 10 und wird deswegen bereits ein Jahr vorher eingeübt. Außerdem schreiben sie zur Probe auch die zentralen Hauptschulabschlussprüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch mit. Hierdurch erhalten sie eine Rückmeldung über ihren eigenen Lernstand und erfahren, wie sich eine solche Prüfungswoche anfühlt. Auch für die Realschülerinnen und -schüler steht ein zweites zweiwöchiges Betriebspraktikum auf dem Programm.
In der Jahrgangsstufe 10 schreiben die Schülerinnen und Schüler des Realschulzweigs erneut eine Hausarbeit mit anschließender Präsentationsprüfung, die ein gleichberechtigter Prüfungsteil neben den zentralen schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Mathe und Englisch am Ende des Schuljahres darstellt. Hierdurch erwerben sie den Realschulabschluss oder den qualifizierenden Realschulabschluss, wobei letzterer zum Besuch einer weiterführenden allgemeinen Schulen oder eines hörgeschädigtenspezifischen Oberstufengymnasiums zum Erwerb des (Fach-)Abiturs berechtigt. Neben dem Besuch einer weiterführenden Schule ist auch der Übergang in einer Ausbildung möglich, wobei die Rehaberatung der Agentur für Arbeit unterstützend zur Seite steht. Auch die Realschülerinnen und Realschüler beenden ihre Schulzeit an der Freiherr-von-Schütz-Schule mit einer Abschlussfahrt.
Stufenleitung Hauptstufe: Leena Knorr